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CD No. 2, Track 12   PDF Hörprobe


Elegie auf den Tod eines Pudels
Text:

1. Stirb immerhin, es welken ja so viele
Der Freuden auf der Lebensbahn.
Oft, eh’ sie welken in des Mittags Schwüle,
Fängt schon der Tod sie abzumähen an.

2. Auch meine Freude du! dir fließen Zähren,
Wie Freunde selten Freunden weihn;
Der Schmerz um dich kann nicht mein Aug’ entehren,
Um dich, Geschöpf, geschaffen mich zu freun.

3. Allgeber gab dir diese feste Treue,
Dir diesen immer frohen Sinn;
Für Tiere nicht, damit ein Mensch sich freue,
Schuf er dich so, und mein war der Gewinn.

4. Du warst so rein von aller Tück' und Fehle
Als schwarz dein krauses Seidenhaar;
Wie manchen Menschen kannt' ich, dessen Seele
So schwarz als deine Außenseite war.

5. Oft, wenn ich des Gewühles satt und müde
Mich gern der eklen Welt entwöhnt,
Hast du, das Aug' voll Munterkeit und Friede,
Mit Welt und Menschen wieder mich versöhnt.

6. Trüb sind die Augenblicke unsers Lebens,
Froh ward mir mancher nur durch dich!
Du lebtest kurz und lebtest nicht vergebens;
Das rühmt, ach! selten nur ein Mensch von sich.

7. Doch soll dein Tod mich nicht zu sehr betrüben;
Du warst ja stets des Lachens Freund;
Geliehen ist uns alles, was wir lieben;
Kein Erdenglück bleibt lange unbeweint.

8. Mein Herz soll nicht mit dem Verhängnis zanken
Um eine Lust, die es verlor;
Du, lebe fort und gaukle in Gedanken
Mir fröhliche Erinnerungen vor.

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